Daheim ist, wo die Burg ist
Shownotes
Ein Interview mit Julia und Ihren Kindern Laura und Mauritz Naeßl-Doms, die seit Jahrzehnten hoch oben über dem See zuhause sind.
Die „belebte Burg“, Literatur & Musik und der schönste Blick über den See – hier erfahrt Ihr, was Euren Besuch auf der Burg Meersburg zum Erlebnis macht.
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00:00:03: Hallo und herzlich willkommen zum Bodenseepodcast, der Podcast von Echt Bodensee.
00:00:10: Diesmal sind wir zu Gast im wunderschönen Meersburg, wo die Familie Nessel-Doms in der Burg Meersburg zu Hause ist und das Anwesen so zur ältesten
00:00:18: noch bewohnten Burg Deutschlands
00:00:20: macht.
00:00:22: Trotz vieler Herausforderungen hat die
00:00:23: Familie
00:00:24: die Burg Meersburg zu einer der beliebtesten Adressen am Bodensee gemacht und möchte sie als Denkmal von – Zitat – nationaler Bedeutung auch in Zukunft erhalten.
00:00:35: Nach dem frühen Tod des Vaters führen die Erwachsenen Kinder Laura und Mauritz das Unternehmen
00:00:40: Burg
00:00:41: gemeinsam mit ihrer Mutter Julia.
00:00:43: Wie es war, auf einer Burg aufzuwachsen, wie heute hier das Mittelalter lebendig wird und warum es gerade jetzt in der kalten Jahreszeit wild romantisch zugeht, hoch oben über dem See, wo einst auch Annette von Troste-Hülz hofft gewohnt und gedichtet hat.
00:00:57: Das alles verraten uns die drei jetzt im Podcast.
00:01:03: Hallo und schön, dass ich bei euch sein darf.
00:01:09: Ich hab's ja eingangs jetzt schon erwähnt, die älteste bewohnte Burg Deutschlands.
00:01:13: Seit mehr als tausend Jahren oder sogar noch länger besteht die Burg?
00:01:17: Ja,
00:01:17: das stimmt.
00:01:18: Also die Gründung war wahrscheinlich im siebte Jahrhundert und in dem Mero-Winger-König Dagobert.
00:01:24: Ja, später hat sich das dann erst entwickelt, im elfte Jahrhundert sagen wir so,
00:01:29: dass hier die erste älteste Teil in der Burg gebaut worden sind.
00:01:33: Was damals gebaut wurde, steht heute nicht mehr, sondern es ist eine neue Bausubstanz geschaffen
00:01:38: worden.
00:01:38: Genau, genau.
00:01:39: Ja, weil das war natürlich ganz, ganz lange her und es ist hier immer schon eine sehr strategische Punkt gewesen.
00:01:46: Wir stehen
00:01:47: hoch oben auf den Molassefelsen.
00:01:49: Tolle Aussicht über den See.
00:01:50: Super Aussicht.
00:01:52: Das haben die Damens gut ausgesetzt.
00:01:54: Aber das Wichtige ist eigentlich, dass von hier aus immer schon die kürzeste Möglichkeit war, im Bohnsee zu überqueren.
00:02:00: Und hier war eine Handelsroute.
00:02:02: Und das war natürlich wahnsinnig wichtig, diese Stelle hier
00:02:06: zu verteilen, auch
00:02:07: natürlich, ohne Schutz zu geben.
00:02:09: Und die Handelsroute, die ging nach Konstanz
00:02:11: und weiter über die Alper nach Italien.
00:02:13: Also eine sehr wichtige Verbindung.
00:02:15: Und dann ist aber ja in der neueren Zeit, also wenn wir sagen so Richtung XIX.
00:02:19: Das Jahrhundert, also die nette... von Troste-Hilfshof, die ja hier ihre letzten Jahre, glaube ich, verbracht hat.
00:02:25: Und auch, glaube ich, heute für viele Besucher, für viele Gäste noch ein Thema
00:02:29: ist.
00:02:30: Ja, auf jeden Fall.
00:02:31: Wir haben eine lange tradition, literarische Tradition eigentlich hier auf der Burg.
00:02:35: Das war im Jahr eighteen, achtund, dreißig, der Josef Freier von Lasberg, die Burg gekauft hat und wurde so auch der erste Privateigentümer der Burg.
00:02:44: Und Josef von Lasberg war der Schwabe von Annette von Troste-Hilfshof.
00:02:48: Und das war dann auch der Grund, dass sie hierher gekommen ist aus dem Münzeland, um ihre Schwester und ihre Sparer zu besuchen.
00:02:56: Es hat drei Aufenthalte hier verbracht und ist auch hier in den Storben, genau wie sie sein.
00:03:02: Es ist immer wieder ein Grund,
00:03:04: um die Burg
00:03:04: zu besuchen, um zu sehen, wo hat die Annette von Trostehilzhof gewohnt, die berückte deutsche Lichter.
00:03:10: Ich habe es auch bei meiner Ankunft gedacht, es steht eine Büste draußen an der Brücke, die erinnert von Freunden oder von Freunden der Muße, von Annette von Trostehilzhof geschaffen wurde.
00:03:21: Ich sag immer, das war
00:03:23: vielleicht schon der Anfang vom Tourismus.
00:03:24: Ja, das zieht sich ja bis heute durch, dass es ja auch für die neue Kultur geöffnet wurde.
00:03:32: Ja, es gibt viele literarische Veranstaltungen, die mein Mann wirklich schon organisiert hat.
00:03:37: Hier finde ich es schon fix statt.
00:03:39: Er hat das auch damals fünf Jahre geleitet,
00:03:42: weil er hat auch diese Tradition gesehen, seit Lausberg und seit ein Ende von Drosty.
00:03:48: Auch musikalische Klänge sind in der Burg zu hören, glaube ich.
00:03:52: Christina Heigels, die organisiert sogenannte Trostekonzerte, die hier stattfinden.
00:03:58: Und sie wird begleitet von Peter Haasstedt am Klavier.
00:04:02: Und dann organisiert sie Konzerte, die auch begleitet werden mit mittelartlichen Musik.
00:04:07: Und das ist total schön.
00:04:09: Weil jedes Jahr denkt sie sich eine Geschichte aus, die hier auf dem Burg hätte stattfinden können.
00:04:14: Das macht sie selber.
00:04:15: Sie hat schon die Geschichte für nächstes Jahr fertig.
00:04:18: Sie ist unheimlich begeistert und sie wird damit leitet von ihrer Gruppe Dicocantus.
00:04:25: Als ich euren Nachnamen gelesen hatte, da habe ich es an Adel vielleicht gedacht, weil das so ein Vorurteil ist, dass das eine Burg, die noch bewohnt ist, dass das adelige Bauherren sind, Eigentümer sind.
00:04:38: Und in eurem Fall darf man aber sagen, ihr seid ja ohne das Abwerben zu meinten, also wie wir,
00:04:43: ganz
00:04:43: bürgerliche.
00:04:44: Wie kam es dazu, dass die Burg Meersburg nach so vielen hundert Jahren dann in bürgerliche Hände ging, was ja nur zu ihrem Vorteil war?
00:04:54: Also, man sagt, die letzte eilige Bewohnerin, das war Maria von Miller.
00:04:59: Die hat in den zwanziger, dreißiger Jahren die Burg übernommen.
00:05:03: Und sie hat sich damals verliebt in den Stadtarchitekten Hubert Nessel.
00:05:06: Und daher
00:05:07: kommt ihr um das Nessel von uns.
00:05:08: Ja.
00:05:09: Und ja, damals natürlich nicht so einfach.
00:05:12: Adelige Dame verliebt sich im selberlichen Herrn.
00:05:14: Aber sie hat sich durchgesetzt und sie hat ihn am Ende geheiratet.
00:05:18: Er war zwanzig Jahre jünger als wir.
00:05:19: Also auch das, was ganz Besonderes, aber als Hundert Jahre.
00:05:24: Und es muss eine ganz tolle Ehe gelesen sein.
00:05:26: Also die beiden müssen sehr... Verliebt ineinander gewesen sein und traurigerweise sind sie beide in der gleichen
00:05:32: Nacht gestorben.
00:05:33: Ja, das hatte ich gelesen.
00:05:34: Also es spricht ja für eine ganz arge Verbundenheit.
00:05:37: Absolut.
00:05:38: Maria war schon über achtzig, also von daher sie ist alterswegen, krankheitsbedingt gestorben.
00:05:42: Und man sagt eben, Hubert ist vor Liebeskummer gestorben.
00:05:46: Also so genau weiß man es nicht, aber genau.
00:05:49: Und daher, da er der letzte war, der gestorben ist, ist die Burg an seine Schwester Utilienessel gefallen.
00:05:56: Und hier hatte keine Kinder.
00:05:59: Und sie kannte aber unseren Vater schon lange über die Familie Dostoyuzov.
00:06:04: Eine Cousine von ihm ist mit einem Dostoyuzov verheiratet.
00:06:08: Und so ist die Verbindung aufgekommen.
00:06:11: Papa war damals in Schülerschülerin, in der nächsten Jahr wollte ich mich mal ein Sommertrop hier auf der Worte machen.
00:06:17: Damals hat man es wahrscheinlich so nicht formuliert.
00:06:20: Im Endeffekt war das so der Inhalt.
00:06:22: Und so ist er dann hierhergekommen.
00:06:24: Und die beiden haben sich unglaublich gut verstanden.
00:06:27: Und so ist dann eben gekommen, dass Teutilienesse sich dazu entschieden
00:06:30: hat, ihnen zu adoptieren, damit er eben die Wurke der Fall ihres Todes dann ärgert.
00:06:35: Sie hat ja keine eigenen Kinder und dann war das ja, glaube ich, ein... Unglaubliches Glück, dass die beiden zusammengesunden haben.
00:06:42: Ja, es war ein Zufall
00:06:43: eigentlich.
00:06:43: Also für die Burg würden wir jetzt sagen, klar, wir sind natürlich voreingenommen, aber für die Burgentur ist es Glück, weil Papa echt mit voller Leidenschaft hier war.
00:06:51: Also unser Vater war Burgherr durch und durch und also auch wir denken jeden Tag an ihn und versuchen auch, alles in seinem Namen weiterzuführen.
00:07:02: Das Besondere
00:07:02: war, was Gutier, auch wenn mein Vater schon früher erkannt hat, dass er handwerklich einfach enorm geschickt war.
00:07:07: Das ist auch
00:07:08: schon etwas, was, wenn man jetzt von dem Beruf sprechen kann, Burgherr, Burgherrin von dieser Arbeit, ist schon etwas, was auch in gewisser Weise nötig ist, weil die Arbeit so vielfältig ist und so viele verschiedene Bereiche da sind, mit denen man sich auseinandersetzen muss.
00:07:21: Und da hat er einfach ein enormes Händchen
00:07:22: dafür, egal ob es jetzt um Restaurationsarbeiten liegen oder um technische Fortschritte.
00:07:27: Damals kam ein anderes Thema mit Programmieren, mit Kassensystemen.
00:07:30: Dann hat er einfach selbst sich da reingegarbeitet und ein ganzes Kassensystem programmiert, was damals dann schon echt ... Hightech war also wirklich ein neuer Stand der Technik und das war etwas, was ihn echt ausgemacht hat und einfach unglaublich besonders war und das hat sie bei ihm schon
00:07:46: in Cannes sehr früh,
00:07:48: dass sie auch die gleiche Vision geteilt haben, wo soll es mit der Burg hingehen, wie geht man auch mit dem Denkmann um und wie erhält man es am besten?
00:07:54: und ich denke, das war dann auch Ausschlag geben dafür, dass er dann
00:07:59: Und wir versuchen eben auch, also uns hat es immer schon begleitet, dass man nicht nur den Betrieb leitet, sondern man ist, der Betrieb ist im Betrieb und man ist überall mit dabei und das ist für uns drei auch total wichtig.
00:08:12: Wir lachen manchmal abends, wenn wir uns dann im Büro wieder treffen und dann sagen, was haben wir uns heute eigentlich gemacht?
00:08:18: Und wir waren in der Spülküche, wir waren an der Kasse, wir waren in den Länen, wir waren im Museum, wir waren auf dem Gerüst, wir haben für ein Hochzeit aufgebaut.
00:08:26: Man denkt dann so, ich habe jetzt gar keine E-Mails gemacht.
00:08:29: aber ich habe ziemlich diese klassische Arbeit gemacht und war aber überall und das haben wir von ihm, oder?
00:08:34: Das würde ich für mich so sagen und das macht auch unglaublich viel Spaß, weil dadurch kennen wir alle Winkel, wir kennen alle, die bei uns arbeiten und für die Burg da sind und
00:08:43: das ist uns auch unglaublich wichtig.
00:08:46: Du hast gerade gemeint, Laura, dass ihr lacht, wenn ihr daran denkt.
00:08:49: Es war ja aber auch so, dass es nicht so schön war, euer Vater ist vor einigen Jahren recht früh, würde ich sagen, leider verstorben und dann Standet ihr Dreier damit da dann, also mit dem Erbe?
00:09:02: Wie war das dann dieser, dieser plötzliche Einschnitt?
00:09:04: Also ich hatte den Eindruck, dass er es sofort weiter gemacht hat, dass es einfach weiter ging, aber einfach war das mit sich halt nicht, oder?
00:09:11: Nein, das war sicher nicht einfach, weil mein Mann wirklich eine war der... Er hat alles gemacht, er hat alles entschieden, er hat alles geplant und es musste auch so gehen, wie er wollte, muss man auch sagen.
00:09:25: Aber ich bin natürlich unendlich dankbar, dass meine beiden Kinder Laura Mautz sofort
00:09:31: übernommen haben.
00:09:31: Obwohl sie noch studiert,
00:09:33: sind sie gleich in das Loch reingesprungen sozusagen und haben drei Reise auf Abstand auch mit.
00:09:41: Wir haben mitgemanaged, muss man wirklich sagen, mitgeplant.
00:09:44: Es war erst mal ein Loch, das muss man ehrlich zugeben.
00:09:47: Wie fangen wir das auf?
00:09:49: Was Maus und mir ganz wichtig ist, wir haben nicht nur mitgemanaged, wir haben das zu dritt übernommen.
00:09:54: Und das war dann der große Cut von einem Ein-Mann-Betrieb sozusagen, der alles in sich vereint hat.
00:10:00: So, wir sind ein Team und wir machen alles gemeinsam.
00:10:03: Also wir entscheiden gemeinsam, klar hat jeder seine Schwerpunkte, ist auch sehr, sehr wichtig,
00:10:07: sonst
00:10:07: herrscht gar aus dem Kopf.
00:10:09: Aber wir würden eben nie... irgendwas entscheiden, ohne das vorher gemeinsam gemacht zu haben.
00:10:13: Und auch jedes Projekt, das wir angehen, hat vielleicht einen Kopf so ein bisschen.
00:10:17: Zum Beispiel der Burgcafé-Umbau, das hat Mauritz, so wie ein Projektminiser geleitet, kann ich sagen, aber wir haben zusammen rausgerissen, wir haben zusammen geplant und dann zusammen umgesetzt.
00:10:28: Und das ist eben unglaublich schön, dass das von Anfang an so zu fließend irgendwie dann funktioniert hat.
00:10:35: Also das ist auch das Besondere,
00:10:35: wir sind ja
00:10:36: eigentlich so ein Mehrgenerations-Team.
00:10:38: Und es gab zwar diesen Generationenwechsel von unserem Vater dann zu uns, das dann doch ein recht harter Cut war, wo wir dann plötzlich mit übernommen haben, aber das Schöne ist eben bei diesem Mehrgenerations-Team, dass es so harmoniert, jeder seine Aufgabe mit dabei hat.
00:10:51: Ja, ich habe den Begriff mit der Lebensaufgabe... Ich habe mich gefragt, ob das für euch so ist.
00:10:58: Ihr nickt schon.
00:11:00: Ist das so, dass man das als Lebensaufgabe begreift?
00:11:03: Oder auch gar keine andere Wahl hat vielleicht?
00:11:05: Oder ist es zu negativ?
00:11:07: Das ist natürlich nicht formuliert.
00:11:09: Man wohnt hier und
00:11:11: man möchte hier weiter wohnen.
00:11:13: Das ist unsere Existenz.
00:11:15: Das ist aber zu
00:11:15: Hause.
00:11:15: Das müssen
00:11:16: wir immer ausgetonen.
00:11:17: Das ist aber sehr Schönes
00:11:18: zu Hause.
00:11:20: Ja, ich meine, ich bin jetzt über dreißig Jahre her und ich hab vom Anfang an eigentlich, weil ich ja auch mit der Art, wie ich Bauchschicht studiert habe, hab ich mich in Geburt verliebt.
00:11:31: Und wenn man die Liebe hat, nach so, ja, nach kurzer Zeit schon eigentlich, das setzt man sich dafür ein.
00:11:38: Dann entwickelt sich die Liebe immer weiter.
00:11:40: Und da kommt natürlich die Verantwortung dabei dazu.
00:11:44: Und ja, ich denke, die beide, Laura Mautz, sind hier
00:11:47: fast gewohnt worden.
00:11:49: Also die Frage habe ich natürlich schon noch, das Leben auf der Burg, ich habe Fotos gesehen von euch, als ihr kleine Kinder wart.
00:11:58: Wie muss man sich das vorstellen?
00:12:00: Ist das für euch ganz normal und ist so eine Frage dann?
00:12:03: Also
00:12:03: normal ist es nie natürlich nicht, aber es fühlt sich für uns auch nicht fremd an.
00:12:06: Also es war natürlich von Anfang an unser Zuhause, unser Alltag.
00:12:10: und
00:12:11: finde auch zu mich natürlich auch sehr cool als Kind.
00:12:14: Da
00:12:14: kann man schon ehrlich so sagen, wir haben es sehr genossen hier auch zu wachsen und Freunde dazu haben und hier zu spielen, die Räume zu entdecken und alles.
00:12:22: Aber es war trotzdem immer einfach zu Hause.
00:12:25: Man muss auch dazu sagen, dass Mama und Papa beide sehr relaxed waren, Gott sei Dank.
00:12:30: Also es war jetzt nicht so, nie du darfst den Stuhl nicht anfassen oder du darfst da nicht alleine gehen, sondern wir waren immer total frei.
00:12:36: und konnten so selber erkunden, wo wir zu Hause sind und haben dadurch wahrscheinlich, wie du auch sagst, die Liebe noch mal stärker entwickelt, weil man irgendwann denkt, man würde jeden Winkel kennen und jeden Staubflug, jede Staubflug, irgendwo um wissen.
00:12:52: Und trotzdem bleibt es immer spannend und immer anders.
00:12:55: Zu Hause ist es... Es ist aber auch so, dass ihr das sehr zugänglich macht.
00:13:00: Es gibt ein Museum, man kann viele der Räume besichtigen.
00:13:03: Wir sitzen hier für die Aufzeichnung gerade im wunderschönen Musikzimmer.
00:13:07: Was können die Gäste bei euch erleben?
00:13:10: Also wenn man die Wurmeersburg besucht, dann sieht man fast vierzig eingerichtete Räume.
00:13:14: Und das Museum ist seit achtzehn, achten, siebzig, neun und siebzig geöffnet, also auch schon eine ganze Weile.
00:13:20: Und der Gedanke war von Anfang an, dass man möchte, dass die Leute, die hierher kommen, ihre eigene Zeitreise starten.
00:13:27: Dass sie selber sich versetzt fühlen in eine mittelallige Burg und sich vorstellen können, wie es damals war, da zu leben.
00:13:34: Die Räume sind eben alle eingerichtet.
00:13:36: Manchmal in verschiedenen Epochen.
00:13:38: Es gibt eine Ritterrüstung und Waffenausstellungen.
00:13:41: Räume überall, die von Rost-Wühl-Zürsten eingerichtet.
00:13:43: Es gibt Gesindeküche, Fürstensaal,
00:13:46: Turnierritter.
00:13:47: Also es ist sehr vielfältig.
00:13:50: Und wir unterstützen das Ganze die Zeitreise, in dem wir ein Audio Guide bieten auf Deutsch und Englisch.
00:13:56: Oder es gibt einen sehr schönen Kurzführer, den man nehmen kann.
00:13:58: Das heißt, jeder kann selber so ein bisschen auswählen, wie tief er überhaupt
00:14:01: reingehen wird, die Materie, weil der Audio Guide, da ist man dann sehr tief drin.
00:14:06: Oder man kann auch einfach so durchlaufen und die Atmosphäre auf sich wirken lassen, die Musik hören, immer wieder spielt, ein Mindesenger und Hafenspieler bei uns im Rittersaal und fordern auch zum Tanzen auf.
00:14:18: Zum Beispiel ist es total
00:14:19: schön.
00:14:20: Wir sind auf dem Weg hierher und auch in der Burg, ich glaube der Ausdruck ist gewanderte Menschen begegnet, also die in traditionellen Gewändern hier agieren.
00:14:29: Was hat es damit aus sich?
00:14:31: Wir haben einmal im Monat von April bis Oktober die belebte Burg bei uns.
00:14:36: Und das sind eigentlich unsere Lieblingswochenelben,
00:14:38: kann man sagen.
00:14:38: Da kommen
00:14:39: Re-en-Actment-Darstelle
00:14:40: zu uns.
00:14:41: Das wird organisiert von der Simone Keil, die schon viele Jahre hier Vertrauter des Hauses ist, kann man eigentlich sagen.
00:14:47: Und diese Darsteller leben dann wirklich bei uns auf der Burg.
00:14:51: Es ist ein Hobby-Darsteller, muss man auch wirklich sagen, die aber sehr, sehr wertvoll sind in ihrer Materie und uns auch sehr ernst nehmen.
00:14:57: Also die Kleidung ist entsprechend das Jahrhundert von Handgenähter und auf jedes Detail geachtet.
00:15:02: Die schlafen auf Stromatratzen in der Dürnitz unten.
00:15:05: Es wird gekocht in der Gesindeküche.
00:15:07: Es wird getanzt im Palace.
00:15:09: Es gibt Schwertkampfshows
00:15:10: in der Nordwesttion.
00:15:10: Total authentisch.
00:15:11: Also es ist richtig cool, gerade für Kinder natürlich auch super.
00:15:15: Und die freuen sich auch total, wenn man Fragen stellt und sind super offen.
00:15:20: Und jetzt dieses
00:15:21: Wochenende ist natürlich besonders, weil das historische Stadfest
00:15:24: draußen ist.
00:15:25: Das findet einmal im Jahr, im Oktober statt.
00:15:27: Und das ist eigentlich dann die perfekte Kombi,
00:15:29: würde ich sagen, zwischen der mitteiligen Stadtkulisse,
00:15:31: die ja auch wunderschön ist und der
00:15:34: mitteiligen Burg.
00:15:37: Wir gehen jetzt ja auf die kalte Jahreszeit zu, aber auch da ist die Burg belebt.
00:15:42: Ich habe gesehen, auch im Advent, im Winter bietet ihr auch Angebote.
00:15:45: Also ein ganz besonderer Punkt bei uns ist, das hat unser Vater eingefühlt.
00:15:48: Wir haben tatsächlich dreihundertsechzig
00:15:50: Tage im Jahr geöffnet.
00:15:51: Also man kann uns auch an Heiligabend oder am ersten Januar, wenn man das
00:15:55: möchte.
00:15:57: Auch unser Café ist ganzjährig geöffnet, macht nur im Januar eine Pause.
00:16:01: Und jetzt im Winter gibt es an den Adventssonntagen Adventsführungen, die macht auch gerne die Mama, wenn es klappt.
00:16:06: Die muss man sich nicht anmelden, kann man einfach herkommen, Ticket ganz normal für Burgeintritt lösen und an der Adventsführung teilnehmen.
00:16:13: Da gibt es zum Abschluss dann noch einen Glühwein oder einen Punsch.
00:16:16: In dem Burkafé ist natürlich dann weihnachtlich die Kopier, das gibt eine spezielle Weihnachtskarte.
00:16:21: Und eigentlich mögen wir die Jahreszeit auch ganz gern.
00:16:24: Also klar, nichts geht über den Sommer am See.
00:16:26: Aber hier ist es einfach wild romantisch.
00:16:29: Und da würde ich an die Mama übergehen, weil das ist wild romantisch, das ist dein.
00:16:35: Das ist ja interessant.
00:16:37: Ja, das war jetzt
00:16:37: nett, weil
00:16:38: ich hab anscheinend diesen Ausdruck mal benutzt, wild romantisch.
00:16:43: Das bleibt eng.
00:16:43: Das bleibt
00:16:43: eng.
00:16:45: Aber das stimmt natürlich.
00:16:47: Das ist im Winter, ist es ruhiger.
00:16:50: Und dann ergibt sich diese ganz tolle, mittelartige Atmosphäre umso mehr in den Burg.
00:16:56: Es ist kalt und dunkler und man kann sich da sehr gut vorstellen, wie das Leben im Mittelalter war.
00:17:03: So
00:17:03: war es kalt und dunkel auch.
00:17:05: Eben auch authentisch dann wieder.
00:17:06: Das ist
00:17:07: wirklich
00:17:08: authentisch.
00:17:09: Ich merke schon, es lohnt sich auch in der kalten Jahreszeit.
00:17:11: Absolut,
00:17:12: ja.
00:17:12: Wir sind auch dankbar, wenn Sie kommen.
00:17:15: Jetzt haben wir auf die ganz nahezukunft geschaut.
00:17:18: Es war mir noch so ein wichtiger Punkt, wenn man den Ausblick hat.
00:17:21: Wir hatten auf eure Familiengeschichte zurückgeschaut, was alles passiert ist.
00:17:25: Ihr seid doch ganz jung, gemeinsam zu dritt geht ihr das jetzt alles an.
00:17:30: Was habt ihr vor?
00:17:31: Kann man da schon ein bisschen schauen, was wünscht ihr euch für die Zukunft?
00:17:35: Also ich kann gerne zu dem, was wir bisher schon geschafft
00:17:38: haben.
00:17:39: Wir arbeiten jetzt quasi einmal um die Burg rum und stellen jedes Jahr woanders ein möglichst großes Gerüst auf.
00:17:44: Und es ist unglaublich dankbar, dass wir da auch ganz toll unterstützt werden.
00:17:47: Sowohl von einer super Architektin als auch vom Land, vom Boden, vom der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.
00:17:54: Und was aber auch sehr wichtig ist in unseren inneren Projekten zu sagen.
00:17:59: Wir haben zum Beispiel vor drei Jahren die Burg des ersten Mal als Hochzeitslocation geöffnet.
00:18:03: Da hatten wir großes Glück, dass der große Bruder von meinem Freund einfach gesagt hat, hey, wir würden super gerne bei euch heiraten, können wir das nicht machen.
00:18:11: Und die Idee war schon länger da, aber man braucht natürlich so ein Testpärchen, so ein bisschen, wo auch ein bisschen Puffer drin ist sozusagen.
00:18:19: Und die beiden waren unsere Ersten.
00:18:21: Es hat unglaublich viel Spaß gemacht und seitdem sind wir jeden Sommer.
00:18:24: Fast jedes Wochenende hier am Cocktails-Shaken und am Hochzeitaufbau und abbauen.
00:18:29: Und es macht unglaublich viel Spaß.
00:18:31: Und es ist für uns auch ganz wichtig, dann noch ein anderes Standbein aufzubauen.
00:18:34: Wir haben außerdem zu Beginn dieses Jahres das Buhrcafé erneuert.
00:18:38: Auch für uns ein sehr wichtiges Projekt, das ist das Jahr vierzig Jahre Buhrcafé.
00:18:41: Also unser Vater hat es in den Fünften und achtzig Jahren eröffnet.
00:18:45: Und vielleicht als Hinweis, man kann das Becafé auch ohne
00:18:48: Eintrittsticket besuchen.
00:18:49: Viele
00:18:50: nicht.
00:18:51: Aber unsere Café-Terrasse ist sehr, sehr hübsch klein, aber fein und wirklich eine der schönsten Ausblicke hier im See, den man haben
00:18:57: kann.
00:18:58: Und dann haben wir natürlich eine große
00:18:59: Liste, aber da würde ich Herrn Maurer zu vergeben.
00:19:02: Wir haben da eher das Credo, dass wir Projekte erst gerne umsetzen, bevor wir dann über die reden.
00:19:07: Also ich werde jetzt nicht für die Zukunft schon spoilern.
00:19:10: Es sind auf jeden Fall schöne Sachen, die noch anstehen.
00:19:13: große Projekte, kleinere Projekte, das ist bei uns vor allem in der Regel immer eine finanzielle Frage.
00:19:17: erst, wann
00:19:18: die Jugend gesetzt werden können, wie lange die dauern, wie gut war das Jahr, was schiebt man aufs nächste Jahr oder vielleicht auch erst in zwei Jahren,
00:19:25: weil letzten
00:19:25: Endes der ganze Betrieb ist ja darauf ausgelegt und der Sinn davon ist, die Burg zu erhalten, in Stand zu halten und für die nächsten Generationen zu sichern.
00:19:34: Wir sehen uns immer nur als ein kleines Zahnrad von der großen Kette.
00:19:40: Und da ist natürlich der Wunsch, das Gebäude im gleichen Zustand nicht sogar besser weiterzugeben.
00:19:46: Und diese finanzielle Herausforderung, die ist natürlich dann immer gegeben.
00:19:48: Da werden wir jetzt aber glücklicherweise seit dem Jahr zwei Tausend Arzt noch toll gefördert, eben von der deutschen
00:19:53: Stiftung Dendingmarschutz.
00:19:54: Wenn man ja auch erkannt hat, was sie hier macht, also was sie hier halten wird.
00:19:57: Es standen große Projekte an und da war eben auch die Frage, wie lässt sich das überhaupt finanzieren, aus den reinen Einnahmen, aus dem Museum lässt sich das nicht machen.
00:20:04: Auch wenn wir glücklicherweise über die Jahre schon steigen Besucherzahlen verzeichnen, das ist super schön und darüber
00:20:09: freuen wir uns auch sehr.
00:20:10: Aber gerade so große Projekte an den Außenmauern oder so.
00:20:13: Die kosten einfach sehr viel Geld.
00:20:15: Und da wären wir dann jetzt auch toll gefördert von der deutsche Stiftung Denkmalschutz, dem Landesamt für Denkmapflege und der Bundesbeauftragten
00:20:21: für Kulturmedien.
00:20:22: Und dadurch lässt sich in den letzten Jahren auch viel umsetzen und hoffentlich auch viel für die Zukunft.
00:20:26: Der Blick nach vorne.
00:20:27: Genau.
00:20:28: Das schönste Kompliment an uns oder an mich auch, oder ich das nie gehört habe, dass die vor allem vom Bund gesagt haben, also die Burg ist ein Denkmal von nationaler Bedeutung.
00:20:41: Und deshalb fördern sie uns auch natürlich.
00:20:45: Und das sind wir total dankbar, weil das haben wir dann über die unsere Architekten, die Corinna Wagner, die wirklich sehr viel Erfahrung hat im Denkmalpflege auch.
00:20:56: Die ist hier auch zu uns gekommen und arbeitet auch für uns.
00:21:01: Und das sind wir total dankbar, weil sie hat es eigentlich in die Wege geleitet, dass wir diese Fördermittel
00:21:07: auch bekommen.
00:21:08: Die Familie Neseldoms, die Burgherrinnen und Herren der Burg Meersburg, Julia, Laura und Mauritz Neseldoms.
00:21:16: Vielen herzlichen Dank für das Gespräch.
00:21:19: Schön, dass du da warst.
00:21:19: Danke
00:21:20: schön.
00:21:24: Das war der Bodensee Podcast.
00:21:25: Diesmal mit Familie Neseldoms, die auf dem Burg Meersburg daheim ist und sich mit viel Leidenschaft know-how und Weitsicht für den Erhalt der Burg einsetzt und dort Gäste aus aller Welt willkommen heißt.
00:21:37: Wie ich immer
00:21:37: sage,
00:21:38: macht euch selbst ein Bild und erlebt den wildromantischen Charakter der Burg Meersburg.
00:21:44: Alle Infos für euren Besuch findet ihr wie immer in unseren Shownotes.
00:21:47: Mein Name ist Peter Meisterhans.
00:21:49: Ich sage
00:21:49: vielen Dank fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal.
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