Die Initiative FAIRDI und der Apfel der Zukunft – natürlich vom Bodensee!
Shownotes
Alle Infos zu FARIDI und zu den ersten Äpfeln im Handel findet ihr hier:
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00:00:00: Hallo und herzlich Willkommen zum Bodensee Podcast, der Podcast von Echt Bodensee.
00:00:10: Heute sind wir zu Gast beim K.O.B. beim Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee in der Nähe von Ravensburg.
00:00:17: Und es geht heute um die Initiative FERDI.
00:00:20: Bei FERDI haben sich engagierte Erzeuger, die uns allen leckeres Obst vom Bodensee liefern,
00:00:28: zusammengetan, um den Apfel der Zukunft auf den Weg zu bringen.
00:00:33: Dabei geht es um Nachhaltigkeit und eine für alle Beteiligten faire Wertschöpfungskette.
00:00:38: Damit das auch klappt, haben die Leute von FERDI drei Säulen definiert, an denen sich der Obstbau am Bodensee orientieren soll.
00:00:45: FERD zur Umwelt, FERD zum Erzeuger, FERD zur Gesellschaft.
00:00:49: Eigentlich ganz einfach, oder?
00:00:51: Darüber sprechen wir mit Johannes Michl.
00:00:53: Er führt seinen Betrieb hier in der Region in der vierten Generation und weiß, worauf es im Obstbau ankommt.
00:00:59: Hallo Johannes.
00:01:04: Hallo.
00:01:05: Lieber Johannes, was ist FERDI, was steht dahinter und worum geht es?
00:01:09: Ja, ich hoffe, ich kann es in der kurzen Zusammenfasse.
00:01:14: Zunächst einmal, es ist eine Initiative, die gegründet wurde von einer Gruppe von Erzeugern,
00:01:20: die gesehen hat, dass es einfach viele Herausforderungen gibt, die man sich stellen muss und sich stellen will.
00:01:27: Und aus diesem Zusammenhang heraus hat sich FERDI jetzt entwickelt, inzwischen schon drei Jahre.
00:01:34: Es stichbart Herausforderungen, wenn man hier, ich stelle mal vor, wenn man am Bodensee runterfährt,
00:01:38: dann hat man oft so das Gefühl, hier ist die Welt noch in Ordnung, wie gar nicht sagen, heile Welt,
00:01:42: aber die knackigen, schönen, leckeren Äpfel vom Bodensee, die wachsen hier halt.
00:01:46: Ganz so einfach ist es, glaube ich, nicht, gell?
00:01:48: Nein, das ist pauschal nicht so einfach zu beantworten, also das ist, wie du das schon gesagt hast, richtig.
00:01:54: Wir haben eigentlich eine richtige Grundstregion, deswegen sind auch die das ganze Obst hier.
00:02:01: Durch das Sammelspiel von den Temperaturen, vor allem auch im Frühjahr, also das sehe ich ja,
00:02:09: ein großer Wärmespeicher für uns, das hat alles, spielt da damit rein, dass hier überhaupt,
00:02:14: wie gesagt, die ganze Sonderkultur so wahnsinnig gut gedeiht.
00:02:17: Das gute Zucker-Säure-Verhältnis bei unserer Früchte kommt alles auch eigentlich daher
00:02:22: aus diesem Zusammenspiel von den Temperaturen, die es eben hier am See ganz speziell gibt,
00:02:27: und deswegen sind die Früchte nachher also aromatisch und eben unterscheidet sich denn von anderen Anbauregionen.
00:02:34: Ja, aber es gibt natürlich dann auch Herausforderungen, und da kommt natürlich dann vor allem das Klimaenspiel,
00:02:41: mir merken jetzt ja alle, also es ist ein gewisser Umschwung, die klimatische Bedingungen verändert sich
00:02:46: und wir haben da auch unsere Probleme damit, die die Früchte in der geforderten Qualität zu produzieren.
00:02:52: Und das ist unser Anspruch und das muss unser Anspruch sein, dass die Früchte einfach nachher auch Spaß machen hat zum Essen
00:02:58: und das soll in Zukunft ja auch so bleiben und das ist eine der Hauptherausforderungen, die wir uns stellen müssen.
00:03:03: Also ich glaube, spätestens wenn man euch hier bei der Arbeit über die Schulter schauen würde,
00:03:08: dann da geht es jetzt nicht um irgendwelche theoretischen Überlegungen oder irgendwas,
00:03:11: was uns in Zukunft bevorsteht, sondern der Klimawandel, der ist jetzt.
00:03:15: Also das Klima wandelt sich, mir kriegt heißere Sommer, mir kriegt mildere Winter.
00:03:20: Es ist mehr Feuchtigkeit im Winter einfach da, das macht krankheitstechnisch wieder was aus.
00:03:26: Also mir merkt einfach, es verändert sich was und mir merkt auch, wenn wir uns nicht darauf einstellen,
00:03:31: sind wir die Verlierer und genau das ist einer der Hauptpunkte, warum ihr darauf reagieren müsst.
00:03:37: Du sagst immer so schön, wir, also hinter der Initiative Ferdig steckt ja ein ganzes Netzwerk an Partnern
00:03:43: oder eben einfach viele, die sich da einbringen, kannst du uns einen kurzen Überblick geben, wer da alles beteiligt ist?
00:03:49: Ja genau, also ich hoffe, ich vergesse jetzt da niemand, weil wie schon gesagt, es ist relativ komplex das Ganze oder geworden.
00:03:55: Mir war ganz ursprünglich mal so, ja, eine kleine Truppe von Erzeugern.
00:04:01: Da waren ein, zwei, sage ich mal, relativ kluge Köpfe, die ich einfach sehe habe, es muss eine Veränderung geben.
00:04:07: Und da ist mir dann so ein wenig aufeinander zugegangen und hat dann relativ schnell einfacher Truppe beieinander gehabt,
00:04:14: die eigentlich sich da einig war und gesagt hat, ja, wir machen was, wir bewegen was.
00:04:18: Und so ist es dann ins Rollen kommen und dann habe ich mir für uns überlegt, was brauchen wir, wem brauchen wir?
00:04:25: Und da war natürlich auf der einen Seite jetzt die Erzeugerschaft, also diejenigen, die die Produktion in nächster Nähe machen.
00:04:34: Du brauchst die Wissenschaft, da konnte mir, wie schon eingangs du gesagt hast, das K.O.B. gewinnen, die denn einfach das Ganze betreut.
00:04:42: Und das untergliedelt sich dann natürlich wieder, also Wissenschaft ist dann auch ein großer Begriff.
00:04:47: Für die komplexe wissenschaftliche Begleitung der Arbeit bei Ferdi ist unter anderem Elke Pollock zuständig.
00:04:53: Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am K.O.B. und hat dabei die Biodiversität im Blick.
00:04:59: Ein Begriff, den viele vielleicht schon einmal gehört haben, der aber gar nicht so einfach zu fassen ist.
00:05:05: Biodiversität wird oft gleichgesetzt mit Artenvielfalt und ich muss zugeben, ich benutze den Begriff auch manchmal synonym,
00:05:13: aber eigentlich gehört da noch mehr dazu.
00:05:15: Also da gehört dazu die Vielfalt der Ökosysteme, die Artenvielfalt und die genetische Vielfalt, also innerhalb von der Art.
00:05:23: Ah, dass es da auch, also nicht nur verschiedene Arten gibt, sondern auch innerhalb der Artenvariationen Vielfalt gibt.
00:05:29: Genau, weil wenn es keine genetische Vielfalt gibt, dann sehen wir zum Beispiel alle gleich aus.
00:05:33: Das leuchtet eine.
00:05:35: Und es ist auch nötig, damit sich Individuen oder Arten an veränderte Umweltbedingungen anpassen können.
00:05:41: Ihr habt im Rahmen von Ferdi auch ganz konkret Leitlinien definiert, an denen ihr euch orientiert.
00:05:47: Vielleicht kannst du uns das nochmal kurz erläutern.
00:05:50: Ja, also da geht es, bei den Leitlinien geht es nicht nur um die Biodiversität, sondern die Landwirte, die Ferdiäpfel anbauen wollen,
00:05:57: müssen sich an verschiedene Kriterien halten, nämlich weniger Pflanzenschutzmittel einzusetzen,
00:06:02: Nützlinge zu fördern, CO2 zu reduzieren, also CO2-Ausstoß zu reduzieren und regionaler Qualität zu produzieren.
00:06:11: Läuft wahrscheinlich Hand in Hand, dass dann also mehr Vielfalt auch dazu beiträgt, dass man mit weniger Pflanzenschutz auskommt, oder ist das gar nicht?
00:06:18: Genau, weil man auch Nützlinge fördert.
00:06:20: Es gibt allerdings auch Probleme, nämlich Mäuse, z.B. fördert man auch mit Blutstreifen und die sind eher vom Nachteil im Obstbau, so was muss man dann auch umgehen lernen.
00:06:29: Das glaube ich, dass man die nicht unbedingt haben möchte, die Mäuse.
00:06:32: Die Notwendigkeit, sich mit der Zukunft des Obstbaus am Bodensee auseinanderzusetzen, hat auch das Land Baden-Württemberg erkannt.
00:06:39: Du kannst natürlich vieles machen, aber es kostet alles wahnsinnig viel Zeit, aber nicht nur Zeit, sondern es kostet alles Geld.
00:06:46: Die Leute neben der Erzeugerschaft, die beschäftigt werden müssen, die die Sache versuchen, anders zu machen, die müssen irgendwie bezahlt werden.
00:06:54: Und mir war da eigentlich sehr glücklich darüber, dass wir jetzt schon zweimal vom Ministerium für Ernährung, ländliche Raum und Verbraucherschutz hier ein offenes Ohr gefunden haben und die uns dann einfach Mittel zur Verfügung gestellt haben,
00:07:11: um das wichtige Anliege, die haben das auch erkannt, also was uns da am Herzen liegt, was mir eigentlich hier möchtet und dass das eigentlich auch wirklich ein Mehrwert bringen kann für unsere Gesellschaft,
00:07:21: hat das erkannt und hat es dann unterstützt und unterstützt uns bis heute noch.
00:07:25: Du betreust auch eine der Modellanlagen, die im Rahmen der Initiative am Start hat. In Fricklingen ist das richtig?
00:07:32: Richtig, genau. Zum vielleicht ganz kurz den Versuchsaufbau jetzt praktisch zu erklären.
00:07:38: Man hat gesagt, man braucht zwei Standorte, man hat die auch ganz bewusst ausgewählt, also am See sozusagen eigentlich weiter auseinander hätte man jetzt am See nicht mehr gehen können mit den Modellanlagen.
00:07:50: Das Anbaugebiet ist ja relativ groß, das zieht sich ja am ganzen Bodensee-Ufer entlang, kann man bald sagen, und wir haben dann in Cresbronn noch eine, former Kollege und meine, und die unterscheidet sich klimatisch schon wahnsinnig.
00:08:04: Also komplett, ja das ist ganz ganz anders, die hat mehr Niederschlag bei uns ist weniger, bei uns haben wir dann wieder mehr zu kämpfen mit Fröschten im Frühjahr und man wollte da einfach mal einfach komplett verschiedene Standorte abbilden.
00:08:18: Und genau bei mir ist es jetzt so, ich betreue eine von denen Anlage, bei mir in Frickingen und also der Aufbau von denen Anlage ist einfach so, dass wir hier jetzt insgesamt, glaube ich, 16 Sorten haben wir aufgepflanzt.
00:08:33: Das sind verschiedene Sorten, die mir jetzt so über die Jahre uns als potenziell interessant unter den Bedingungen, die mir als wichtig anseht, interessant findet und die haben wir da aufgepflanzt und testet die da.
00:08:46: Das ist ein längerer Prozess, also von innerhalb einer Sensor ist das nicht alle.
00:08:49: Das ist Wahnsinn, das ist auch eigentlich einer der größte Probleme, die wir haben.
00:08:53: Also wir können jetzt nicht zaubern, also wir können nichts aus dem Hut zaubern, wir haben potenziell gute, richtig gute Sorten, richtig gute Sache dabei.
00:09:02: Und das Problem ist, du sollst schnell Antworten liefern, möchtest schnell Antworten liefern, kannst du es aber eigentlich nicht, weil das alles seine Zeit braucht, das ordentlich zu machen.
00:09:12: Und dann kommt natürlich wieder unser Klimainspiel, das ist kein Jahr wie das andere und du kannst keine pauschale Antworten treffen, das kann jedes Jahr aber ein bisschen anders sein und das macht das Ganze auch langwierig.
00:09:24: Das heißt, man braucht die längerfristigen Erfahrungswerte, um ins Ziel zu kommen?
00:09:29: Ganz genau, und da kommt natürlich auch wieder das KUB-Einspiel, die Sorterprüfung, die es da gibt, also die Sorte, die wir kriegen, die sind schon vorgetestet sozusagen und kommen dann zu uns.
00:09:41: Also das KUB macht hier für uns die Vorarbeit und wenn die sagen, das könnte was sein und dann kommst du zu uns, das heißt, wir gewinnen natürlich schon Jahre, das ist jetzt nicht so, dass wir sagen, das geht jetzt 20 Jahre, aber es braucht trotzdem Zeit.
00:09:55: Mit der Sortenvielfalt beschäftigt sich Nils Siefen am KUB, auch er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und testet, welche Sorten die richtigen Eigenschaften mitbringen für den Anbau am See.
00:10:07: Ja, wir machen eben Sortenprüfung von Kernobst, also es geht um Äpfel und Birnen.
00:10:11: Und ja, in der Sortenprüfung hier am KW haben wir aktuell so 240 Apfelsorten stehen,
00:10:18: aus allen ja wirklich relevanten internationalen, aber natürlich auch aus den deutschen Züchtungsprogrammen.
00:10:23: 240 verschiedene?
00:10:24: 240 verschiedene Apfelsorten, genau.
00:10:26: Und da ist auch sehr viel Rotation drin, das Sortencarousel dreht sich immer schnell.
00:10:30: Und die Sorten hier screenen wir bei uns am Standort nach den ja wirklich besten und vielversprechendsten Kandidaten.
00:10:37: Und genau diese Kandidaten pflanzen wir dann bei uns in die Modellanlagen in einer auch etwas höheren Stückzahl dann schon mal,
00:10:43: sodass wir ein ganz gutes Gesamtbild von den Sorten kriegen.
00:10:47: Ja, dann ist es halt eben, wir werden in so beiden Standorte sind sehr unterschiedlich.
00:10:51: Das sind für mich eigentlich die idealen Testumgebungen für die Sorten, um wirklich zu prüfen,
00:10:55: was können diese Sorten aushalten, welche können sie nachher wirklich packen, in den Anbau zu kommen.
00:11:01: Ihr habt ja jetzt die ersten Pferdeepfel in den Handel bringen können.
00:11:07: Das heißt, das, was wir da finden, das ist eine Apfelsorte, die das alles liefert, die in die richtige Richtung geht.
00:11:14: Das ist eine Apfelsorte, genau, die das eigentlich alles liefert.
00:11:19: Besonders schön über dieser Sorte muss man auch sagen, ist, dass die hier in Baden-Württemberg gezüchtet worden ist.
00:11:25: In Weinsberg, ja, also ganz regional gezüchtet, hier für unser Klima.
00:11:29: Und ja, sie bringt für den Bodensee viele gute Eigenschaften mit, sei es jetzt vom Anbau,
00:11:35: von der Robustheit, die ist sehr gut lagerfähig.
00:11:38: Und auch das ist sehr wichtig, jeder weiß, ein Apfel liegt ja gerne mal irgendwie noch eine Woche im Wohnzimmer.
00:11:44: Auch sowas muss eine Frucht aushalten können, das ist ganz klar.
00:11:47: Und am Endeffekt ganz zentral, der Apfel muss knackig sein, der muss saftig sein und einfach gut schmecken.
00:11:54: Ich wollte gerade noch fragen, er schmeckt, oder?
00:11:55: Das ist das Allerwichtigste, genau, der schmeckt richtig, richtig gut und hat ein tolles Aroma.
00:12:00: Ja, und die knackigen, saftigen und leckeren Äpfel sollen auch in Zukunft fair für alle angebaut werden.
00:12:06: Deshalb auch die drei Säulen bei Ferdi, die die Fairness betonen, die auch im Namen steckt.
00:12:11: Ein Punkt, der Johannes besonders wichtig ist.
00:12:14: Das ist eigentlich einer der Hauptgründe, was mir eigentlich wolltet.
00:12:18: Mir wolltet, dass das eigentlich für alle Beteiligte eine faire Geschichte wird, eine nachhaltige Geschichte.
00:12:24: Ich finde immer, das ist immer so das Spiel zusammen, also es ist immer etwas fair.
00:12:29: Und dann ist es nachhaltig und andersherum, also das gehört zusammen.
00:12:32: Und mir jetzt aus unserer Sicht als Erzeuger, mir möchtet, dass mit uns also fair umgegangen wird, gesellschaftlich.
00:12:40: Wenn jetzt das finanzielle kommt natürlich mit ins Boot, das ist natürlich auch für uns,
00:12:45: wir sind alles wirtschaftende Betriebe, das sind Familienbetriebe, die leben vom Obstbau.
00:12:51: Das ist natürlich ein wichtiger Aspekt und dann möchte man natürlich der Gesellschaft was zurückgeben.
00:12:56: Man möchte sagen, also ihr bekommt für das Geld, das ihr bezahlt für unsere Produkte,
00:13:01: bekommt ihr auch eine fair produzierte Ware.
00:13:03: Das heißt, da steckt natürlich denn drin, dass wir sagen, mir schaut, dass wir in unserer Produktion
00:13:10: so nachhaltig wie möglich produzieren können und das alles kriegt ihr als Kunde von uns.
00:13:16: Und das ist auch wichtig für, dass man fair miteinander umgeht, dass man Transparenz reinbringt in das Ganze,
00:13:22: dass man auch mal wieder aufzeigt, glaube ich, was steckt dahinter, wo kommt der Apfel denn wirklich her?
00:13:28: Also es ist nicht dieser Pack, den du beim Einzelhandel kaufen kannst, sondern es steht Familie dahinter,
00:13:35: es steht Betriebe dahinter, es steht eine Geschichte dahinter.
00:13:38: Und ich denke, die ist bei jedem Produkt eigentlich wichtig, dass man sieht, ja wohl diese Leute möchtet, was tun.
00:13:45: Und wahrscheinlich auch dahin gehen, dass es auch in Zukunft Obst vom Bodensee geben wird.
00:13:50: Also diese Versorgungssicherheit im eigenen Land.
00:13:52: Genau, das ist eigentlich was ganz Wichtiges.
00:13:54: Ich mein, ich selber bin jetzt noch relativ jung in Anführungszeichen.
00:13:58: Ich habe viele junge Kollegen, das ist ja Generationsthema.
00:14:02: Also bei uns die Betriebe am Bodensee, das sind eigentlich alles über Generationen geführte Betriebe,
00:14:08: die sich auch stetig verändert haben.
00:14:10: Und das wird sich fortsetzen und wenn man möchte, und das ist ja mein persönliches Anliege,
00:14:16: das ist eines der größte, dass der Betrieb fortbestandt hat für die nächste Generation.
00:14:22: Und das ist ja immer eigentlich so den Antrieb, den man auch hat.
00:14:26: Dein eigener Familienbetrieb, weil du das gerade ansprichst, besteht auch seit Generationen?
00:14:30: Ja, also jetzt schon in Viertel.
00:14:32: In Viertel-Generation ist unser Betrieb jetzt und hat sich auch, also Obstbau war schon immer ein Teil.
00:14:39: Früher ein kleinerer Teil, da waren natürlich die Betriebe ja noch weit verstreuter von ihr.
00:14:45: Also von ihrem, wir hatten jetzt zum Beispiel noch Kuhhaltung, genau.
00:14:50: Und das hat sich dann aber spezialisiert, von meinem Vater schon mehr auf Obstbau.
00:14:54: Und dann bei mir eigentlich dann nur noch Obstbau, ich habe mich den ganz verabschiedet.
00:14:59: Das ist ein stetiger Wandel, das kann sein, vielleicht fangen wir wieder irgendwas andere,
00:15:03: man hat was ganz anderes, das ist auch das, was es so spannend macht.
00:15:07: Gibt es auch Kritik?
00:15:09: Also es gibt glaube ich nichts, ohne Kritik.
00:15:11: Denke ich, also im Lab ist es immer so, aber nee, im Großen und Ganzen musst du, muss ich jetzt sagen,
00:15:17: bin ich bis jetzt auf ganz wenig, bzw. fast gar keine Kritik stoße.
00:15:21: Ich habe eher so das Gefühl, dass es oft schwierig ist, das Ganze in Worte zu fassen
00:15:26: und den Leuten auch verständlich zu machen, was wir eigentlich tun.
00:15:30: Und wieso wird das tun?
00:15:31: Klappt aber jetzt ganz gut.
00:15:32: Das klappt jetzt ganz gut, aber man muss sich die Zeit nehmen.
00:15:34: Und das ist natürlich oft auch schwierig am Lade, an der Ladertäke.
00:15:38: Das ist in ein, zwei Minuten klar zu machen, wer sind wir und was machen wir.
00:15:42: Und das ist keine leere Versprechesilch, sondern das ist eigentlich wirklich,
00:15:46: was richtig Substanz hinter diesem Ganze Ferdy steht.
00:15:50: Also wenn man denen das klar machen kann, so wie wir es versuchen,
00:15:55: dann glaube ich, stoße man da auf offene Ohre und das freut uns natürlich dennoch.
00:16:00: Auch für Johannes ist der erste Ferdyapfel im Handel, von dem Nils vorhin erzählt hat, ein Meilenstein.
00:16:06: Bis man so einen Meilenstein erreicht, muss man ausprobieren und auch aussortieren.
00:16:10: Hier ist das nur Hau, die ganze Erfahrung der Obstbauern gefragt.
00:16:14: Das war so, wie mir das Vorreiche kurz angerissen habe.
00:16:16: Wir haben ja 15, 16 Sorte jetzt in der Testung.
00:16:19: Das ist ja immer ein bisschen so ein Auf und Ab.
00:16:21: Wir haben inzwischen sogar schon wieder die erste weg.
00:16:24: Also die erste sind schon wieder raus, wenn man einfach gesagt hat, nee, das ist nichts.
00:16:28: Das ist es ja auch da, gell?
00:16:29: Genau, das ist richtig flexibel und das ist auch schön.
00:16:32: Also das freut auch mich, weil ich kann da aktiv mitwirken.
00:16:35: Also ich bin ja an nächster Front, ich kann quer durch alle Reihe laufen, probiere mich dadurch.
00:16:40: Das ist jetzt schön und das ist eigentlich das, was für mich richtig interessant macht.
00:16:45: Das ist so ein wenig mein Spiel, wie sie manchmal sagen, ja.
00:16:48: Wenn du da kannst quer durchlaufen, 15 Sorte, du kannst alle gleichzeitig probieren.
00:16:52: Wenn die Reifepunkte gleichzeitig sind, aber du kannst schon mal ein paar probieren
00:16:56: und der Rest kannst du anschauen und das macht es interessant.
00:16:59: Und der erste Apfel, der jetzt in den Handel ging, warum durfte der jetzt anstatt gehen?
00:17:04: Weil er einer der war, der für uns eigentlich so alles erfüllt hat, was mir an Erwartungen hatte.
00:17:12: Da waren ja jetzt von Anfang an, sage ich, am überzeugten Stimm, also am schnellsten.
00:17:17: Ja, das sind jetzt natürlich nur andere in der Pieblei, aber das war jetzt derjenige,
00:17:20: wo mir gesagt habe, ihr wollt mit dem Starten mal jetzt mal.
00:17:22: Da sind wir eigentlich, haben wir ein richtig gutes Gefühl dabei, dass das was ist.
00:17:26: Wir haben das alles, was wir gesehen haben, das passt.
00:17:29: Hat unsere Anforderungen entsprochen.
00:17:32: Und deswegen haben wir gesagt, den nehmen wir jetzt mal und fangen natürlich relativ klein mal an,
00:17:38: den Handel zu beliefern damit.
00:17:41: Das heißt, es gibt jetzt in ausgewählten Geschäften und das soll da einfach mehr werden,
00:17:43: mehr Sorten und mehr Händler, die sich dann beteiligen.
00:17:46: Genau, das ist gleichzeitig eines der größten Probleme, die wir haben.
00:17:49: Weil man muss ja sehr, wenn man sich jetzt für so was entscheidet, also man entscheidet eine Sorte zu machen.
00:17:56: Dann hast du das erste Problem, du musst erstmal schauen, wo kommen die Bäume her, also das Pflanzgut.
00:18:01: Das muss produziert werden, geht zwei Jahre, mindestens.
00:18:05: Dann ist der Baum klein, der ist jung, der ist ja, also, ja,
00:18:10: dann kommt er zu dir, das ist ein Kindergarten, und dann braucht er drei Jahre, vier Jahre,
00:18:14: bis der einigermaßen in Erdrag kommt.
00:18:16: Und das ist das gleichzeitig, was uns etwas erschwert,
00:18:20: weil mir möchte, mir erzählt eine Geschichte und wir brauchen auch das Produkt dazu.
00:18:25: Und das ist natürlich nicht ganz so einfach, das in dieser kurzen Zeit abzubilden.
00:18:28: Und darum haben wir jetzt auch relativ schnell gesagt, wir müssen eine Sorte finden
00:18:32: und müssen auch Versuche in Produktion zu kommen, das machen wir jetzt auch.
00:18:36: Und wir sind jetzt eigentlich auch gute Dinge, dass wir jetzt relativ schnell auch in mehr Produktion kommen,
00:18:41: dass wir dann auch liefern können.
00:18:43: Das hat man so, irgendwann wird es dann schneller gehen, wenn dann einfach mehr so sind.
00:18:46: Genau, genau, genau. Also wir sind jetzt relativ gut dabei.
00:18:50: Wir pflanzen auch stark, aber das wie gesagt, also,
00:18:54: wir hatten jetzt halt die erste Früchte, jetzt grad komme ich vom Mittag, war ich jetzt nur in der Anlage,
00:19:00: genau, war da beschäftigt, grad in der Sorte und da kommt jetzt was, die Hände hängt auch jetzt schon wieder an der Bäume.
00:19:08: Also da ist was in der Pipeline, die kriegen jetzt auch, sind schon richtig Früchte an der Bäume.
00:19:13: Das kommt jetzt schon auch, wie gesagt, braucht alles seine Zeit.
00:19:16: Ja, die Geduld braucht man.
00:19:17: Die Geduld braucht.
00:19:18: Und wenn ich in dem Bild mit der Landwirtschaft mal bleiben darf, ein weiteres Feld, der sie da bestellt, gell?
00:19:23: Wahnsinnig, wahnsinnig weit, ja.
00:19:25: Johannes, Michael, vielen Dank für das Gespräch.
00:19:28: Sehr gerne.
00:19:28: Das war der Bodensee Podcast.
00:19:32: Diesmal mit der Initiative "Ferdie", bei der die Fairness großgeschrieben wird.
00:19:36: Für die Umwelt, für die Landwirte und für uns alle natürlich.
00:19:40: Ja, und beim Ferdie-Apfel, da bin ich jetzt wirklich selbst auf den Geschmack gekommen.
00:19:44: Er hat eine Topqualität, er ist einfach im Anbau.
00:19:47: Es braucht weniger Pflanzenschutzmittel, trotzdem gedeiht er prächtig.
00:19:50: Man kann ihn prima lagern und das wichtigste, Moment, er schmeckt auch noch klasse.
00:19:58: Also macht's wie ich, zugreifen und reinbeißen.
00:20:01: Alle Links und Infos zu Ferdie findet ihr wie immer in unseren Shownotes.
00:20:04: Mein Name ist Peter Meisterhans, ich sage vielen Dank fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal.
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